Dr. Sabine Mauderer, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank hat vor einigen Tagen eine wenig beachtete, jedoch wichtige Rede mit dem Titel „Green Finance - die Rolle der Zentralbanken“ gehalten.
Es ist hilfreich zu wissen, dass die Bundesbank Mitglied im „Network for Greening the Financial System“(NGFS) ist, welches im Dezember 2017 gegründet wurde. Es hat zum Ziel, die Folgen des Klimawandels für das Finanzsystem zu analysieren und dazu beizutragen, dass Finanzströme global umgelenkt werden, sodass sie ein kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum ermöglichen. Damit soll die Einhaltung der Pariser Klimaziele unterstützt werden.
Gemeinsam mit sieben weiteren Institutionen gehört die Bundesbank zu den Gründungsmitgliedern. Inzwischen hat sich das NGFS zu einem globalen Netzwerk entwickelt, in dem vierzig Zentralbanken und Aufsichtsbehörden sowie sechs internationale Organisationen ihre Erfahrungen austauschen und Expertise weitergeben.
Die Bundesbank im Kampf gegen den Klimawandel
Dr. Mauderer wörtlich:
„Der Kampf gegen den Klimawandel und für den Umweltschutz ist nicht länger ein Steckenpferd von Umweltaktivisten, sondern ein entscheidender Faktor für die Wirtschafts- und Finanzsysteme. Dieser Bewusstseinswandel zeigt sich auch in der zunehmenden Unterstützung für das NGFS: Bei seiner Gründung umfasste das Netzwerk Zentralbanken und Aufsichtsbehörden aus acht Jurisdiktionen. Inzwischen ist es auf 40 Mitglieder und sechs Beobachter aus allen fünf Kontinenten angewachsen, die insgesamt zwei Drittel des global systemrelevanten Finanzsektors abdecken. Wir sind sozusagen eine „Koalition der Willigen“.
Zentralbanken spielen immer eine Schlüsselrolle im Finanzsystem, und dies gilt auch in Bezug auf grüne Finanzen. Der Markt für grüne Anlagen weist viele Gemeinsamkeiten mit den Frühstadien anderer relativ neuer Marktsegmente auf. Damit sich die Marktdynamik voll entfalten kann, benötigen die Anleger stabile Rahmenbedingungen. Dazu zählen verlässliche Marktstandards, Marktindizes und Transparenz. Und Zentralbanken sind vertrauenswürdige Partner. Angesichts unserer Beratungsfunktion für die Politik und unserer wahrgenommenen Rolle als Ankerinvestoren können wir als Katalysatoren das Marktwachstum vorantreiben. In Anbetracht unserer enormen Marktmacht und Unabhängigkeit müssen wir dabei allerdings verantwortungsvoll vorgehen und über unser Handeln Rechenschaft ablegen. Angesichts der herausragenden Rolle der Zentralbanken sieht sich das NGFS als Plattform für die Entwicklung von Best Practices sowie für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Zentralbankern und Aufsehern.“
Klimaschutzidee wird zum Kapitallenkungs-Instrument
Wie lange sich der internationale Bilanz-Standardsetzer IASB sowie das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) diesem Druck widersetzen können, bleibt abzuwarten. Noch sehen sich die beiden wichtigen Organisationen „nicht berufen, den Klimaschutz über eigene Bilanzierungsregeln in die Zahlenwerke zu holen.“
Da die Idee zur Klimarettung nun auch vom NFGS - mit seinen Zentralbanken und Aufsichtsbehörden - vertreten wird, ist es nur noch ein kleiner Schritt zu Strafen für „schlechte“ Unternehmen, wie Rohstoffförderer, einschließlich Minenunternehmen. Damit wird die Klimarettung zur alles beherrschenden Idee, ausgestattet mit Kapitallenkungsinstrumenten.
So nimmt Mauderer von der Bundesank auch kein Blatt vor den Mund und beschreibt, wo die Reise hingeht, indem sie sagt „Als Fiskalagent verwaltet die Bundesbank seit mehr als zehn Jahren für einige Bundesländer sowie für die Bundesregierung eine Reihe großer Pensionsportfolios. Vier der 16 Portfolios entsprechen bereits einem ESG-Ansatz oder sind in grüne Anleihen investiert. Der Gesamtwert dieser Portfolios liegt im hohen einstelligen Milliardenbereich und dürfte sich in nächster Zeit weiter erhöhen." (ESG: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung)).
Die vier Empfehlungen an Zentralbanken
Folgende vier Empfehlungen richten sie an Zentralbanken und Aufsichtsbehörden:
Erstens die Einbeziehung von klimabedingten Risiken in die Überwachung der Finanzstabilität und die mikroprudenzielle Aufsicht. Dies umfasst die Analyse klimabedingter Risiken im Finanzsystem und deren Integration in die Bankenaufsicht.
Zweitens die Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren in das eigene Portfoliomanagement. Das NGFS fordert die Zentralbanken dazu auf, bei ihren eigenen Aktivitäten mit gutem Beispiel voranzugehen.
Drittens das Schließen von Datenlücken. Den öffentlichen Institutionen wird empfohlen, relevante Daten für die Bewertung von Klimarisiken auszutauschen und diese öffentlich zugänglich zu machen.
Viertens die Sensibilisierung und der Aufbau von fachlichen Kapazitäten sowie die Förderung von gegenseitiger technischer Unterstützung und Wissensaustausch. Das NGFS fordert alle Finanzinstitute zum Aufbau interner Kapazitäten und zur Zusammenarbeit auf, um ihr Verständnis davon zu verbessern, wie sich klimabedingte Faktoren auf finanzielle Risiken und Chancen auswirken.
Empfehlungen an die Politik
Weitere Empfehlungen richten sich an die politischen Entscheidungsträger:
Die Verwirklichung einer soliden und international einheitlichen klima- und umweltbezogenen Offenlegungspraxis. Investoren müssen die klimabezogenen Risiken ihrer Anlagen kennen.
Hinzu kommt die Entwicklung einer Taxonomie für wirtschaftliches Handeln. Eine Taxonomie vereinfacht grünes Anlegen und verhindert „Greenwashing“. Sie stärkt die Markttransparenz in Bezug darauf, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten tatsächlich grün sind - und welche nicht.
Grünen Anleihen widmet die Bundesbank besonders viel Aufmerksamkeit. Schließlich eröffnen sich dem Staat dadurch unbegrenzte Finanzierungsmöglichkeiten seiner Ausgaben. Es gebe "verschiedene Modelle und unterschiedliche Vorstellungen dazu, wie ein solcher Green Bund aussehen kann", verlautet die Bundesbank.
Nach den aktuellen Erfahrungen anderer Emittenten mit hoher Bonität sei allerdings davon auszugehen, „dass eine grüne Bundesanleihe auf rege Nachfrage stoßen würde".
„Grüne“ Staatsfinanzierung
In hehre und edle Gedanken wird hier eine neue Form der Staatsfinanzierung verpackt. Niemand könnte etwas gegen ethische Grundsätze bei der Kapitalanlage haben. Allerdings müssten diese präzise und, was den Klimaschutz betrifft, wissenschaftlich fundiert sein. An beidem fehlt es in der Realität. Hier wird an einer Matrix gebastelt, die die Finanzwirtschaft und dann auch die Anleger mit vereinnahmt und das Risiko von erheblichen Fehlallokationen von Kapital in sich birgt und noch mehr Zombieunternehmen entstehen lässt, als bisher schon durch Draghis Nullzinspolitik entstanden sind.
Fazit
Vermeintlich klimarettende und sonstige grüne Kapitalanlagen werden in absehbarer Zukunft massiv und verstärkt angeboten werden. Jeder Anleger sollte gründlich prüfen, was sich dahinter verbirgt. Nicht, dass den Anlegern im „Grünen Markt“ ähnliches passiert, wie jenen des „Neuen Marktes“.
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Kommentare
Klimaschutz ist vorgeschoben; ein weltweiter Naturschutz wäre angesagt, dann klapt es auch mit dem Klima. Wer nicht gegen Kriege, Zerstörung der Wälder und Grünflächen, gegen Umweltgifte, Fracking, Verseuchung/Verschmutzung von Wasser usw. weltweit vorgeht und einheitliche Standarts fordert (wer sich nicht daran hält wird sanktioniert, Handel eingestellt, Produkte nicht gekauft/verboten etc.) kämpft und dagegen mobilisiert lügt sich nur in die eigene Tasche bzw. hilft die Taschen des Großkapitals noch mehr zu füllen. Der Größenwahn der deutschen Grünen z. Zeit zeigt es wieder - an ihrem Wesen soll die Welt genesen und ist kaum mehr erträglich. Jeder gegen Jeden und Alles für NICHTS. Ein bisserl da und ein bisserl dort, Hauptsache man kann sagen, man hätte was getan. Alles was passiert ist eine Spaltung der Gesellschaft, eine Diktatur der vermeintlich Wissenden, ein Fanatismus der keinen Raum für Diskussion und Kompromisse läßt. Verbote, Gebote, Verurteilungen auf der einen Seite und Rechtsbeugung auf der Anderen. Dazwischen der dumme Bürger, der verlernt hat eigenständig zu denken. Ja, der Grüne Hype, er wird wieder viele "Reich und glücklich" machen. Wohl bekomm´s, der Schluck aus der Pulle der Verlogenheit.
Das dieses in einer Katastrophe endet, kann man in Italien sehen (Sea-Watch-Kapitänin erzwingt einfahrt).
Dort wird eine Verbrecherin (Rackete) von den ROT-GRÜN versiften deutschen Medien und Politikern, zum Opfer hingestellt.
Es ist nur noch zum kotzen.
Ausgangspunkt der Grünen ist nicht das Wohl der Bürger oder der Menschheit sondern den Platz an den Fleischtöpfen zu erreichen. Die Grünen verachten die Bürger des Landes und sind typische Wölfe im Schafspelz. Nicht an ihren Worten soll man sie messen sondern an ihren Taten, Äußerungen und Handlungen. Empfehle nach Äußerungen und Handlungen der so menschenfreundlichen grünen Parteimitglieder zu googeln.
Wenn das Interesse an einer gesunden Umwelt so groß ist, bitte Geld zur Forschung in LENR investieren. Damit könnten sich die Umweltprobleme in Luft auflösen.
Problem: es braucht langfristig keine Überlandleitungen und somit ist es für die Finanzindustrie eher eine Gefahr.
wenn an der Friedensproduktion auch nur ein Cent mehr Profit erwirtschaftet wird als mit der Kriegsproduktion wären Banken und Kaptialeigner die größten Friedensengel und würden alle Waffen verschrotten.
Und nun zeichnet sich ab, das mit Grün zukünftig eben mehr Geld verdient werden kann als mit Öl.
New Green Economy !!
Das ist der Nerv der Zeit und das kapital wäre nicht das Kapital, wenn man daraus kein Kapital schlagen kann! Und bei aller Skepsis vor unseren derzeitigen grünen Politkaspern und Phantasten, eines steht fest:
Wir alle müssen dringend etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun. Die Bereitschaft dazu ist bei fast allen Bürgern, egal wie alt sie sind oder politischer Ausrichtung sie angehören, vorhanden. Deshalb ist es wichtig, diese Bereitschaft nicht durch wilden grünen Aktionismus zu zerstören und idiotische Feindbilder innerhalb der Gesellschaft aufzubauen.
Die Grünen begehen einen Kardinalfehler. Sie ignorieren, das die meisten Bürger selbst bei bestem Willen, garnicht in der Lage sind, aus Ihren persönlichen wirtschaftlichen Verhältnissen heraus einen umweltverträglichen Haushalt zu führen. Wer kann sich denn schon ausschließlich ohne Plaste verpackte Bioware leisten.
Es macht auch wenig Sinn den Fahrer eines Dieselfahrzeuges zu kriminalisieren, da er erstens nicht für die Bertrügereien der Hersteller etwas kann und zweitens ist er dem gefolgt was ihm die Wirtschaft und Politik jahrelange suggeriert hat: Wer Diesel fährt, fährt umweltschonend.
Statt Diesel-Fahrverbote auszusprechen, die neben dem enormen Wertverlust des Fahrzeuges eben auch zum Teil die Existenz Hunderttausender Einzelunternehmer betreffen, von denen nicht wenige gerade mal soviel verdienen, das Sie mit Sicherheit in der Altersarmut landen werden, hätte man auch beschließen können, die Diesel-Fahrzeugproduktion zu einem bestimmten Zeitpunkt auslaufen zu lassen oder ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Diesel-Fahrzeuge mehr zu verkaufen.
Ohne die Diesel-Fahrzeuge würde allerdings auch in den nächsten 5 bis 10 Jahren unsere Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfes sofort zusammenbrechen.
Für die Zukunft unseres Landes ist essentiell, statt mit blindwütigen grünen Parolen, wilden Schuldzuweisungen und Diffamierungen konservativ denkender Bürger durchs Land zu ziehen, intelligentes politisches Fingerspitzengefühl zu parktizieren, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht endgültig irreparabel zu schädigen. Gelingt dies nämlich nicht, dann fliegt uns erst der Sozialstaat und dann der gesellschaftliche Zusammenhalt, der ohnehin bereits durch die Merkel-Politik der letzten Jahre schwer gelitten hat, um die Ohren.
Dann wird die grüne Politik ganz schnell verwelken und braun werden.
Haben wir alles schon erlebt.
Allen Greenspan hat mit seiner Öffnung der geldschleusen und Einfluss die Milliarden schweren Unternehmen geschaffen, die uns jetzt dominieren.
Und genau nach dem Rezept wird jetzt the green new deal in die Wege geleitet. Diese Evolution begleitet uns schon seit Jahrhunderten von jahren. Sie ist es die unser Leben effizienter macht.
Ich schätze deine Beiträge ausserordentlich! Ich habe schon einige in meine "Privatsammlung" kopiert.
Auch deinem Satz: "Wir alle müssen dringend etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun." könnte ich uneingeschränkt zustimmen, wenn du es unterlassen hättest, hier den völlig unnötigen, ja unmöglichen "Klimaschutz" reinzuschreiben! Da informier dich mal bitte, wenn es genehm ist, bei "EIKE" oder beim Vortrag von Herrn Hartmut Bachmann! https://www.youtube.com/watch?v=gaRDB9nlFoM
Auch www.klimamanifest.ch ist da empfehlenswert. Liebe Grüsse vom frifix.